Stichwort:

Komedogen

Kosmetika und Hautpflegeprodukte haben eine Reihe von Effekten an der Haut. Eine davon kann Komedogenität sein. Der Begriff bezeichnet den Verdacht oder die Möglichkeit, Komedonen  - umgangssprachlich „Mitesser“ - im Talgdrüsenausführungsgang zu bilden.

Der Begriff  ist bedeutsam in der Bewerbung von Hautpflegeprodukten, da die Bezeichnung „nicht komedogen“ verwendet wird, um zu vermitteln, dass die Substanz keine Akne auslöst. Dermatologen verstehen unter „nicht komedogen“ die Eigenschaft einer Zubereitung zur Anwendung auf der Haut, weder offene, sogenannte „schwarze“, Komedonen, noch geschlossene, sogenannte „weiße“ Komedonen auszulösen. Komedonen finden sich üblicherweise an der Stirn, frontal und seitlich an den Wangen, am Kinn und am Rücken. Traditionelle Listen komedogener Inhaltsstoffe umfassen spezielle Fettstoffe, sog. Emollentien ( z.B. Octylstearat, Isocetylstearat, Stearinsäure, Cetylalkohol), spezielle Waschrohstoffe (z.B. Natriumlaurylsulfat), okklusive  Lipide (z.B. Vaseline, Sesamöl, Kakaobutter) und Emulgatoren. Listen möglicherweise komedogener Inhaltsstoffe sind jedoch wenig hilfreich, da es nahezu unmöglich ist, Kosmetika und Körperpflegeprodukte zu finden, die keine der aufgeführten Inhaltsstoffe enthalten. Produkte, die keine dieser Substanzen enthalten, wären kosmetisch inakzeptabel. Entscheidend ist dagegen die Neigung der individuellen Haut, Komedonen zu entwickeln. Eine zu hohe Konzentration einer komedogenen Substanz im Endprodukt gilt nach dem heutigen Stand der Wissenschaft als unvertretbar.

Produkte oder Gemische, die komedogene Substanzen enthalten, sind daher nicht zwangsläufig bei jedem Menschen komedogen. Das Krankheitsbild der Akne hat völlig andere Ursachen. Kosmetika und Körperpflegeprodukte mit komedogenen Inhaltsstoffen spielen für die Auslösung der Acne vulgaris  allenfalls eine untergeordnete Rolle. Sie sind jedoch ungeeignet zur Pflege der Haut, die zu Komedonen neigt.

 

Autorin: Prof. Dr. med Christiane Bayerl, Wiesbaden, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Stand: April 2017

Zurück zur Stichwortliste