Stichwort: Konservierungsmittel

Was sind Konservierungsmittel?

Konservierungsmittel sind Zusatzstoffe in Kosmetika und anderen Produkten, die Mikroorganismen abtöten oder deren Vermehrung im Produkt verhindern. Die ungehemmte Ausbreitung von Mikroorganismen kann zum vorzeitigen Verderben der Produkte mit möglichen gesundheitlichen Risiken bei Anwendung oder Verzehr führen.

Alle wasserhaltigen Kosmetika können einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze bilden. Diese zerstören im Zuge ihrer Vermehrung Pflegesubstanzen und sondern Stoffwechselprodukte ab, die schädlich für die Haut sein können. Die Herstellung absolut keimfreier Kosmetika ist extrem aufwändig und auch nutzlos, wenn nicht zugleich völlig verkeimungssichere Verpackungen verwendet werden oder das Präparat sehr kurzfristig, gegebenenfalls unter Kühlung während der Aufbewahrung aufgebraucht wird. Mit jeder Anwendung besteht nämlich die Möglichkeit, dass Bakterien oder Pilze vom Anwender oder aus der Umwelt ins Produkt gelangen.

Was hilft bei einer Unverträglichkeit gegen Konservierungsmittel?

In der Europäischen Union gilt die Kosmetikverordnung, die 56 zulässige Konservierungsstoffe explizit auflistet. Darüber hinaus gibt es noch sehr viele Stoffe mit konservierenden Eigenschaften, die aber in Kosmetikprodukten einen anderen Hauptzweck erfüllen, z.B. Alkohol als Lösungsmittel, Deowirkstoffe, Propylenglykol als Feuchtigkeitsbinder, oder ätherische Öle als Parfümstoffe. Diese werden nicht als  Konservierungsstoffe deklariert. Eine bessere Verträglichkeit von Produkten, die oft als „konservierungsmittelfrei“ bezeichnet werden, ist daher nicht garantiert.

Bei einer nachgewiesenen Allergie gegen bestimmte Konservierungsstoffe muss man sich nicht zwingend auf völlig konservierungsmittelfreie Produkte beschränken, sondern kann, evtl. durch Beratung in der Apotheke oder Nachfrage beim Hersteller, solche Produkte heraussuchen, die das individuelle Allergen nicht enthalten.

Autorin: Dr. Michaela Arens-Corell, Boppard, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

Stand: November 2009

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