Stichwort: Unreine Haut

Was versteht man unter „unreiner“ Haut?

Als „unreine Haut“ wird ein zur Akne neigender Hautzustand bezeichnet, der insbesondere im jugendlichen Alter sowie bei jungen Erwachsenen sehr häufig vorkommt. Typisch für diesen Hautzustand sind das Auftreten von Mitessern (Komedonen) in größerer Zahl, eine fettige Hautoberfläche in Folge einer übermäßigen Talgproduktion (Seborrhoe) sowie eine Besiedelung der Talgdrüsen mit bestimmten Bakterien (vor allem Propionibakterien).

Was ist Akne?

Eine „unreine“ Haut kann fließend in eine entzündliche Akne übergehen. In Mitessern gedeihen Propionibakterien sehr gut. Sie lassen aus einem Mitesser einen entzündlichen Akneherd entstehen, indem sie Stoffe absondern, die die Wand des Talgdrüsenausführungsgangs schädigen. Der Inhalt der Talgdrüse ergießt sich dann ins gesunde Gewebe mit dem Resultat einer entzündlichen Akne.

Was ist Kosmetika-Akne?

Unabhängig vom Alter kann es bei Neigung zu fettiger Haut, aber auch bei Mischhaut, durch übermäßige Hautpflegemaßnahmen zu einer so genannten „Kosmetika-Akne“ kommen. Ungeeignete Kosmetika, vor allem zu fettreiche Cremes, können bei diesem Hautzustand zu einem Verschluss der Talgdrüsen und in Folge dessen zu akneartigen Hautveränderungen führen. Ebenso fördern Cremes mit Mitesser auslösenden (komedogenen) Bestandteilen die Entstehung einer Kosmetika-Akne.

Was tun bei unreiner Haut?

Bei unreiner Haut ist morgens und abends eine gründliche Reinigung mit seifenfreien Waschzubereitungen, so genannten Syndetpräparaten, notwendig, die auf schwachsaure pH-Werte von circa 5,5 eingestellt sein sollten. Die Haut darf beim Waschen nicht zu sehr ausgetrocknet werden, damit die ohnehin erhöhte Talgproduktion nicht noch weiter ansteigt. Gesichtspflegepräparate für fettige und unreine Haut dürfen nicht zu viel Fett und keine komedogenen Substanzen enthalten.

Wann ist ein Peeling angeraten?

Grundsätzlich können verstopfte Talgdrüsenausführungsgänge bei fettiger beziehungsweise „unreiner“ Haut mit einem Peeling auf mechanischer Basis (Schmirgeleffekt) bei zwei- bis dreimal wöchentlicher Anwendung geöffnet oder offen gehalten werden. Bei entzündeter oder sehr empfindlicher Haut sollte allerdings kein Peeling angewendet werden, da es die Haut noch zusätzlich reizen würde.

Autor: Dr. Hans W. Reinhardt, Offenbach, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.

Stand: November 2009

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