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Was ist Cellulite?
Bei der Cellulite, auch als „Orangenhaut“ bekannt, handelt es sich nicht um eine krankhafte Hautveränderung, sondern vielmehr um eine kosmetisch störende Dellen- und Grübchenbildung. Zwischen 85% und 95% aller Frauen über 20 Jahre sind davon betroffen. Prinzipiell kann Cellulite überall am Körper auftreten, am häufigsten sind jedoch die Außen- und Rückseite der Oberschenkel sowie das Gesäß betroffen.
Wie entsteht Cellulite?
Verschiedene Faktoren sind für das Auftreten von Cellulite verantwortlich: Der Aufbau des weiblichen Gewebes mit wenigen, dünnen, senkrecht zur Hautoberfläche angeordneten Bindegewebswänden zwischen den großen Fettgewebsläppchen (s. Bild) spielt ebenso ein Rolle wie Störungen des Blut- und Lymphflusses mit vermehrter Wassereinlagerung, hormonelle Einflüsse, Lifestyle-Gewohnheiten wie Essen, Rauchen, Alkoholkonsum und mangelnde sportliche Aktivität.
Unterschiedliche Anatomie bei Männern (links) und Frauen (rechts): Bei Männern werden kleine Fettläppchen von zahlreichen, überkreuz verlaufenden Bindegewebswänden zusammengehalten, während sich bei Frauen große Fettläppchen, die von wenigen, dünnen, senkrecht verlaufenden Bindegewebswänden unterteilt werden, nach außen vorwölben können.
Was kann man gegen Cellulite tun?
Trotz verschiedener Maßnahmen zur Besserung der Cellulite sind schnelle oder gar wundersame Erfolge nicht zu erwarten.Schnelle oder gar wundersame Erfolge sind in keinem Fall zu erwarten. Die besten Voraussetzungen bietet ein individuell angepasster Behandlungsplan, der mindestens drei Monate durchgeführt wird. Für einen anhaltenden Erfolg sollte zumindest ein Teil der Behandlung dauerhaft fortgesetzt werden. Die Behandlungsmaßnahmen basieren auf drei Säulen:
- Bekämpfung der Auslöser (z.B. durch Veränderung der LebensgewohnheitenLifestyle-Gewohnheiten, s.o.)
- physikalische Methoden wie Massagen
- Anwendung von Cremes, Gelen oder ähnlichen Mitteln
Die verschiedenen Massagetechniken haben eine Verbesserung der Durchblutung sowie Beseitigung des überschüssigen Wassers zum Ziel.
Unter den in Cremes und Gelen enthaltenen Wirkstoffen wurden vor allem Retinol (Vitamin A) und Koffein in wissenschaftlichen Studien als wirksam befunden. Retinol führt zu einer Vermehrung der kollagenen, also straffen Bindegewebsfasern, insbesondere in der Lederhaut. Dadurch kann sich das Unterhautfettgewebe schwerer in diese vorwölben und zur Ausbildung von „Hügeln“ führen.
Koffein, insbesondere eingekapselt in Fettkügelchen (sog. Liposome) als Trägersubstanz, fördert die Fettspaltung in freie Fettsäuren und Glycerin. Dadurch werden die Fettzellen verkleinert.
Neuere physikalische Methoden kombinieren verschiedene Energiequellen wie Infrarotlicht, Radiofrequenz, Diodenlaser und mechanische Massage, um die störenden Dellen zu bekämpfen. Dabei müssen 2-3 Behandlungen pro Woche über 4 bis 8 Wochen und anschließend 2 bis 3 Behandlungen pro Monat durchgeführt werden, um einen lang anhaltenden Erfolg zu erzielen.
Autorin: Dr. Tatjana Pavicic, München, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.
Stand: November 2009