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Stichwort:
Hauttyp / Hautzustand
Umgangssprachlich wird sehr häufig vom „Hauttyp“ gesprochen, doch in Wirklichkeit der aktuelle „Hautzustand“ gemeint.
Worin liegt der Unterschied?
Der Hauttyp, auch Pigmentierungstyp/Phototyp genannt, gehört zu den angeborenen Hautmerkmalen. Mit ihm wird das Bräunungsverhalten der Haut charakterisiert. Dabei werden folgende Kriterien herangezogen:
- Haut-, Haar- und Augenfarbe
- Sonnenempfindlichkeit / Eigenschutzzeit*
- Hautreaktionen auf die Sonne
- Sonnenbrandgefahr
- Erreichbarer Bräunungsgrad
Vom amerikanischen Dermatologen Fitzpatrick wurden die Phototypen I (Keltischer Typ) bis VI (Schwarzer Hauttyp) klassifiziert.
So ist eine Person vom Pigmentierungstyp I, dem sogenannten keltischen Typ, geprägt von sehr heller Haut mit vielen Sommersprossen, rot-blonden Haaren und meist grünen oder blauen Augen. Die Eigenschutzzeit beträgt ca. 5 bis 10 Minuten, die Sonnenbrandgefahr ist sehr hoch ebenso wie das Risiko für bestimmte Hauterkrankungen, wie z.B. Rosazea. Die Haut bräunt praktisch nicht. Andere Phototypen wie etwa der mediterrane Typ (Typ IV) haben eine Eigenschutzzeit von ca. 30-45 Minuten, bräunen intensiv und schnell und erleiden nur selten einen Sonnenbrand. (siehe auch Ratgeberbroschüre „Sonne gesund erleben“)
Im Gegensatz zum genetisch vorbestimmten Hauttyp, handelt es sich beim aktuellen Hautzustand um eine „Momentaufnahme“ der Haut. Er wird bestimmt von inneren („endogenen“) und äußeren („exogenen“) Faktoren und kann sich - anders als der Hauttyp - im Laufe des Lebens ändern.
Zu den endogenen Faktoren zählen etwa:
- Genetische Veranlagung, hormonelle Einflüsse, biologische Hautalterung, Erkrankungen und psychische Verfassung.
Exogen wird die Haut unter anderem beeinflusst durch:
- Klima- und Umweltfaktoren, chemische Einflüsse, therapeutische Maßnahmen, Ernährungsverhalten, Hautpflege, Lebensweise.
Während bei der Auswahl von Sonnenschutzpräparaten der Hauttyp die wesentliche Rolle spielt, sollte die Empfehlung und Auswahl von Kosmetika stets dem aktuellen Hautzustand angepasst werden, eine einzige Pflege für ein ganzes Leben gibt es also nicht.
*Eigenschutzzeit: Zeitdauer, für die man im Laufe eines Tages die ungeschützte Haut der Sonne maximal aussetzen kann, ohne dass sich Rötungen einstellen.
Autorin: Apothekerin Petra Liekfeld ,Mülheim an der Ruhr, im Auftrag der Fachgruppe Dermokosmetik der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.
Stand: April 2017
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